Black Forest Life Sciences Lab, Ohlsbach

  • Im Rahmen unseres Labors in der Carl-Benz-Straße in Ohlsbach können Schüler:innen aus der Ortenau an ihren eigenen Projekten arbeiten, aber auch Projekten von Studierenden von umliegenden Hochschulen und Universitäten steht unser Angebot offen.

    Seit 2013 haben wir durch Mithilfe zahlreicher Sponsoren eigene Laborräumlichkeiten für die Forschung an anspruchsvollen Life-Sciences Projekten aufgebaut.

  • Unser breites Spektrum deckt die Bereiche Biochemie, Mikrobiologie, Molekularbiologie und Synthetische Biologie ab.
    Zu den im Labor verfügbaren Organismen zählen Bakterien (hauptsächlich E. coli), Hefen, Pflanzen (Schwerpunkt Mikroalgen) und Säugerzellkulturen.
    Wir ermöglichen die Nutzung folgender Techniken: (Bio)chemische Methoden und Analytik, Molecular Cloning, CRISPR/Cas-Applikationen, PCR & qPCR, Western Blot, Zellkultur und Next-Generation Sequencing.

Unsere Wurzeln:

Seit 2013 haben wir durch Mithilfe zahlreicher Sponsoren eigene Laborräumlichkeiten für die Forschung an anspruchsvollen Life-Sciences Projekten in Ohlsbach aufgebaut. Nach den Anfängen in einer Garage konnten wir 2015 unser S1-Labor beziehen, welches seither stetig weiterentwickelt wird. Seit Beginn konnten wir in unseren Laboren in Ohlsbach viele eigenständige Projektarbeiten von Schüler:innen aus der Region und darüber hinaus begleiten. Mehrere Projekte waren dabei sowohl bei nationalen Wettbewerben wie Jugend forscht als auch bei europäischen und internationalen Wettbewerben erfolgreich.

Nachwuchsförderung: Eigenständige Projektarbeiten

Der Hauptfokus unserer Arbeit liegt auf der Betreuung und Förderung von eigenständigen Oberstufen-Projektarbeiten, welche in ihrer Dauer auf ein bis zwei Jahre ausgelegt sind. Jugendliche aus dem mittleren Schwarzwald und darüber hinaus haben bei uns die Möglichkeit an wissenschaftlichen Themen im Bereich der Life Sciences zu forschen. Betreut werden sie dabei von erfahrenen Projektbetreuern, die größtenteils selbst ein eigenständiges Projekt in ihrer Schulzeit bearbeitet haben und nun ein naturwissenschaftliches Studium verfolgen. Die Forschungsprojekte werden bei nationalen und internationalen Wettbewerben präsentiert, wobei Schülerinnen und Schüler aus unserem Labor außerordentlich erfolgreich waren.

Durch unsere umfangreiche Ausstattung können wir ein breites Spektrum an möglichen Projekten anbieten. Wir freuen uns daher über Schülerinnen und Schüler, die bereits mit einer Projektidee auf uns zukommen an welcher sie forschen möchten. Daneben schreiben wir regelmäßig Projektideen aus.

Schwefeloxidierende Bakterien zur Biogasentschwefelung

Wenn aus Gülle und Energiepflanzen im Gärbehälter Biogas entsteht, enthält dieses immer einen geringen Anteil Schwefelwasserstoff. Dieser liegt zwar in der Regel unter einem Prozent. Da er jedoch giftig ist und Gasmotoren angreift, muss der Schwefelwasserstoff dennoch extrahiert werden. Die dafür herkömmlich eingesetzten Verfahren sind allerdings teuer und aufwendig. Daher testeten  die Jungforscher die Entschwefelung mit speziellen Thiothrix sp.-Bakterien. Das Ergebnis überzeugte: Die Mikroorganismen konnten hohe wie auch niedrige Schwefelwasserstoffkonzentrationen abbauen – unter dem Mikroskop waren die Schwefeleinschlüsse in den Zellen sogar erkennbar.

  • DFG Europapreis 2014

  • 1. Platz BioValley College Award 2013

  • Bundessieg Jugend forscht Interdisziplinär 2014

Katalyse im DNA-Doppelstrang: Grüne Polyanilinsynthese

DNA trägt nicht nur das Erbgut, sondern kann in Form künstlich erzeugter Fragmente auch chemische Reaktionen katalysieren. Diese sogenannten DNAzyme bestehen aus einem einzigen Molekülstrang und sind somit recht instabil. Zudem ist ihre Herstellung teuer. Unser Teilnehmer entwickelte daher die Idee, ein DNAzym in das Erbgut von Bakterien einzubauen, um es biotechnisch preisgünstig zu vermehren. Dafür verlängerte er den Strang des DNAzyms und zwang ihn durch eine bestimmte Abfolge der molekularen Bausteine in eine kreuzförmige Struktur. Der katalytisch aktive Teil wird dabei nach außen gestülpt und kann frei agieren. Den neuartigen Katalysator vermehrte der Jungforscher in E. coli-Bakterien. Am Beispiel der Synthese eines technisch wichtigen Kunststoffs soll das DNAzym sein Können unter Beweis stellen.

  • 2. Platz Bundeswettbewerb Jugend forscht Biologie 2016

Biosynthese von Feinchemikalien in Mikroalgen

Mikroalgen wie Chlorella vulgaris produzieren in ihren Zellen energiehaltige Lipide. Wie aber erntet man die wertvollen Stoffwechselprodukte und wie kommt man vom Lipid zum allgemein nutzbaren Biodiesel? In seinem Forschungsprojekt fand der Jungforscher Antworten auf diese Fragen. Er konstruierte und testete verschiedene Bioreaktoren, in denen Algen wachsen. Ferner erprobte er physikalische und chemische Verfahren, um die Stoffe aus den Zellen zu extrahieren und in Kraftstoff zu verwandeln. Der Jungforscher ist überzeugt: Chlorella vulgaris kann stabil kultiviert werden und im technischen Maßstab Rohstoffe für Biodiesel liefern. Voraussetzung für rentable Produktionsprozesse sind jedoch das Vorhandensein von Sonnenlicht als Energiequelle, große Reaktoren und eine kontinuierliche Ernte der Lipide.

  • Bundessieg Jugend forscht Interdisziplinär 2018

  • 2. Platz Biovalley College Award 2019

DNAzyme als neuer Ansatz zur Bekämpfung von rheumatoider Arthritis

Das Protein PAD4 steht im Verdacht, eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von rheumatoider Arthritis zu spielen. DNAzyme wiederum sind dafür bekannt, die Synthese von Proteinen zu hemmen. Die Jungforscher synthetisierten 164 verschiedene dieser einzelsträngigen DNA-Moleküle. Im Labor untersuchten sie, ob diese die als Botenstoff dienende mRNA so schneiden können, dass die Biosynthese des vermutlich schädlichen Proteins verhindert wird. Bei knapp der Hälfte der untersuchten DNAzyme stellten die Jungforscher eine Schneidereaktion fest, 14 Varianten machten sogar mehr als 80 Prozent des Botenstoffs unschädlich. Nun gibt es Hoffnung, dass DNAzyme sich auch in Zellkulturversuchen als wirksamer gegen PAD4 erweisen könnten als die bekannten PAD4-Hemmer.

  • Bundessieg Jugend forscht Biologie 2019

  • Runner Up, International BioGENEius competition 2018

  • 1. Platz BioValles College Award 2017

Teaching

Für Schüler:innen:

Interessiert an einem eigenständigen Forschungsprojekt oder einfach einmal in den Laboralltag hineinschnuppern? Als Einstieg in die molekularbiologische Laborarbeit bieten wir folgende Module an:

Sommer 2021: Laborführerschein: Molecular Cloning
Sommer 2021: CRISPR/Cas – eine Genschere verändert die Welt
Herbst 2021: Laborführerschein: Molecular Cloning

Bewerbungen an: life-sciences-labor[at]fro-ev.de

Für Studierende:

Hochschule Offenburg BT4 & BT6: Zellkulturpraktikum:
Ansprechpartner: Daniel Heid, Tobias Stadelmann
Alle Informationen finden Sie im Moodleportal der Hochschule Offenburg

Laborleitung & Betreuer

Unser Life Sciences Labor steht unter der Leitung von erfahrenen Lehrkräften und Studierenden. Das Leitungsteam wird unterstützt von ehrenamtlich tätigen Studierenden, die sich in Organisation und Durchführung von Praktika sowie Betreuung individueller Forschungsprojekte engagieren.

Betreut werden die Projekte von Ehrenamtlichen, darunter Wissenschaftler:innen, Lehrer:innen und Studierende. Viele Ehemalige engagieren sich auch Jahre nach ihrer aktiven Zeit im Life-Sciences-Labor, wodurch sich in den vergangenen Jahren ein Alumninetzwerk etablieren konnte.

Durch das stetig wachsenden Interesse an Angeboten seitens der Schüler sind wir auf der Suche nach motivierten Betreuer:innen. Interessierte Studierende können sich gerne an Daniel Heid oder Tobais Stadelmann wenden. Neben der Nachwuchsförderung können Studierende nach Absprache auch an eigenen Projekten forschen.

Daniel Heid, MSc
Daniel Heid, MScLaborleitung
Tobias Stadelmann
Tobias Stadelmannadministrative Laborleitung
Dr. Stephan Elge
Dr. Stephan ElgeLaborleitung, Projektleiter Gentechnik

Kontakt

Mail:
life-sciences-labor[at]fro-ev.de