Tobias Stadelmann (19), Abiturient aus Biberach, überzeugte am vergangenen Dienstag mit seinem Forschungsprojekt beim internationalen Jungforscherwettbewerb „BioGENEius“ in Boston.

Er hatte sich damit beschäftigt, wie die Entstehung von Rheumatoider Arthritis mithilfe von kurzen DNA-Strängen, sogenannten DNAzymen, verlangsamt oder gar verhindert werden könnte. Noch stecke die Forschung dahingehend in den Kinderschuhen, so Stadelmann, doch er sei optimistisch, dass seine Forschung einen Beitrag dazu leisten kann, künftig eine bessere Therapie der Krankheit zu ermöglichen.

 

Die Jury, besetzt mit Professoren von Eliteuniversitäten und Industrievertretern, war beeindruckt von Stadelmanns innovativem Behandlungsansatz und würdigten sein Projekt als eines der besten in der Kategorie „Global Healthcare“. Bekanntgegeben wurde die „Honorable Mention“ vor rund 5000 Gästen, die im Rahmen der BIO2018, der weltweit größten Biotechnologie-Konferenz, in den Vereinigten Staaten zusammenkamen und sich von den Ideen der jungen Teilnehmern begeistert zeigten.

 

Bei dem Wettbewerb waren neben Stadelmann die 13 besten US-amerikanischen Projekte und der Gewinner eines kanadischen Bio-Wettbewerbs vertreten, die zumeist auf große Forschungsressourcen renommierter Universitäten, wie Harvard und anderer, zurückgreifen konnten. Vor diesem Hintergrund stellte Daniel Heid, Leiter des Life Scienes Schülerlabors und einer der Projektbetreuer, fest: „Es ist eine unglaubliche Auszeichnung für unsere Arbeit, dass wir uns mit unserem jungen Schülerlabor gegen eine so starke Konkurrenz durchsetzen konnten.“

 

Die Möglichkeit zur Durchführung seines Projektes fand der Biberacher Schüler beim Verein „Forscher/innen für die Region e.V.“, welcher ihm neben Labor und Materialien auch mit der nötigen Expertise in Sachen Wettbewerbsteilnahme weiterhelfen konnte. Unterstützt wurde Tobias Stadelmann von dem Team um Daniel Heid, Dr. Stephan Elge, Max Schwendemann und Michael Jendrusch, die als Teil eines größeren Unterstützerkreises auch in Zukunft im Ortenauer Schülerforschungszentrum XenoplexSchülerinnen und Schülern bei ihrer Forschung zur Seite stehen werden.

 

Stadelmann, der mittlerweile seit über zwei Jahren an seinem Projekt arbeitet, übernimmt nun auch selbst Verantwortung: Im Schülerlabor etablierte er einen Bereich für Zellkultur-Experimente, betreut bereits selbst ein Schülerprojekt und ist seit wenigen Wochen für die administrative Laborleitung mitverantwortlich.

 

Mit dem Erfolg in Boston zeigt einmal mehr ein Jungforscher des Xenoplex, dass auch die Ortenau im internationalen Wettbewerb mehr als besteht. Das soll auch Motivation für all diejenigen Schülerinnen und Schüler sein, die selbst Interesse an der Durchführung eines Forschungsprojekts haben und gerne ihre Chance auf nationale und internationale Wettbewerbsteilnahmen wahrnehmen möchten.