Beim Regionalwettbewerb Jugend forscht in Freiburg traten 14 vom Schülerforschungszentrum Xenoplex unterstützte Projekte an und erzielten herausragende Ergebnisse: Sie wurden mit zwei Regionalsiegen, zwei dritten Plätzen und acht Sonderpreisen ausgezeichnet.

Unter dem Motto „Mach dir einen Kopf!“ präsentierten 156 junge Forscherinnen und Forscher ihre 79 Forschungsprojekte beim Regionalwettbewerb Jugend forscht in Freiburg am vergangenen Donnerstag und Freitag. Darunter waren 61 Kinder und Jugendliche aus der Ortenau, die 28 Projekte beisteuerten.

Der Verein ‚Forscher/innen für die Region‘, Träger des Schülerforschungszentrums Xenoplex (SFZ Xenoplex) und gleichzeitig Kooperationspartner sowie Betreiber mehrerer Einrichtungen in der Ortenau, freut sich über die zunehmende Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die Forschungsprojekte einreichen und an Wettbewerben teilnehmen. Die langjährige Arbeit und Vernetzung zeigen Erfolge. Mehrere Schülerprojekte, unter anderem aus dem SFZ Xenoplex in Gengenbach, den Kooperationsgymnasien Marta-Schanzenbach Gengenbach, Schiller in Offenburg und dem Robert-Gerwig-Gymnasium in Hausach, sowie ein Projekt, das vom Schülerforschungszentrum Freiburg eingereicht wurde, waren erfolgreich.

Hans-Peter Möschle, der 1. Vorsitzende des Vereins ‚Forscher/innen für die Region‘, zeigte sich sichtlich erfreut über die Erfolge, insbesondere wegen der regionübergreifenden Unterstützung durch das Schülerforschungszentrum Freiburg. Er äußerte seine Dankbarkeit mit den Worten: „Ich möchte an dieser Stelle im Namen des Vereins, des Vorstandes und unserer gemeinsamen Verbundenheit, Jugendliche bei ihren Projekten zu betreuen und zu unterstützen, allen Betreuerinnen und Betreuern sowie Unterstützerinnen und Unterstützern für die zeitaufwendige Begleitung der Projekte herzlich danken.

Ganz herzlich möchten wir dem Ortenaukreis und der Stadt Gengenbach für ihre Unterstützung unserer Nachwuchsarbeit in den Naturwissenschaften danken. Schulen, Einrichtungen und natürlich auch interessierte Schülerinnen und Schüler aus der gesamten Ortenau sind herzlich eingeladen, sich beim Schülerforschungszentrum Xenoplex zu melden (info@fro-ev.de), um eigene Projekte zu initiieren. Wir laden Euch auch ein, unsere Angebote auf der Homepage xenoplex.de zu entdecken und Euch direkt für die nächsten Workshops anzumelden

Wir sind bestrebt, die Forschungstätigkeit unter Jugendlichen in der gesamten Ortenau weiter zu fördern und wünschen allen jungen Forscherinnen und Forschern auf ihrem weiteren Weg viel Erfolg!

Platzierungen, Sonderpreise und Auszeichnungen
Beitragsbild: Von links hinten: Benjamin Kurun, Dr. Stephan Elge, Sandra Rüdlin, Ersin Kurun, Claas Rittweger
Von links vorne: Alexander Kurun, Samantha Leonhardt, Julia Neumaier, Anika Obert, Carolin Matz

PLATZIERUNGEN

Annika Obert, 14 Jahre alt aus Steinach, überzeugte die Fachjury im Bereich Chemie bei der Juniorsparte ’schüler experimentieren‘. Sie erreichte den 1. Platz und wurde zusätzlich mit einem Sonderpreis der Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau ausgezeichnet. In ihrem Projekt „Untersuchung und Entwicklung von Vitamin C-Nachweismethoden“ erforschte und verbesserte sie neue Methoden – die Redoxtitration und die Iod-Stärke-Uhr – um Vitamin C auch in farbigen Säften nachweisen zu können. Dabei wurden die Genauigkeit beider Messmethoden überprüft und miteinander verglichen. Ihr Ziel ist es, eine Methode zu entwickeln, die eine quantitative Messung von Vitamin C ermöglicht

Manuel Becherer, 14 Jahre alt aus Neuried, ließ sich von Konrad Zuse inspirieren und baute eine arithmetische-logische Einheit eines 8-Bit-Computers mit einfachen Relais nach. Das Kernprinzip seines Projekts besteht darin, aus mehreren Relais sogenannte „Logik-Gatter“ zu konstruieren. Aufgrund der Größe des Gesamtprojekts konzentrierte er sich in diesem Jahr zunächst auf die Realisierung der Arithmetisch-Logischen Einheit. Für diese herausragende Leistung wurde er mit dem 1. Platz im Bereich Technik bei ’schüler experimentieren‘ ausgezeichnet. Manuel ist ein aktives Mitglied der Wettbewerbsgruppe ‚Forscher/innen für die Region‘ und sein Projekt wird vom Schülerforschungszentrum Freiburg betreut.

Samantha Leonhardt und Julia Neumaier, beide 14 Jahre alt aus Gengenbach und Mühlenbach, erreichten mit ihrem innovativen Projekt „Die Energiespar-Nudeln“ den 3. Platz im Bereich Physik bei ’schüler experimentieren‘. Angesichts der sprunghaft gestiegenen Energiepreise und ihrer eigenen Kochleidenschaft stellten sie die Frage, wie sich beim Nudelkochen Energie sparen lässt, ohne Geschmack und Konsistenz zu beeinträchtigen. In zahlreichen Experimenten kochten sie Nudeln unter verschiedensten Bedingungen und verglichen die Ergebnisse. Durch die Kombination ihrer Erkenntnisse gelang es ihnen, den Energieverbrauch um fast 80% und den Wasserverbrauch um 50% zu reduzieren.

Benjamin Kurun, 18 Jahre alt aus Gengenbach, hat im Rahmen der Kurse am Marta-Schanzenbach-Gymnasium und beim Schülerforschungszentrum Xenoplex ein innovatives Projekt entwickelt: ein „Selbstreparierendes LoRa-Mesh-Netzwerk für abgelegene Sensoren“. Sein Engagement und Erfindungsgeist wurden beim Jugend forscht Wettbewerb in der Sparte Technik mit dem 3. Platz sowie einem Sonderpreis der Kopfmann Elektrotechnik GmbH gewürdigt. Das Ziel seines Projektes war die Übermittlung von Sensordaten – wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Luftdruck – aus Vogelnistkästen in einem schwer zugänglichen Waldgebiet über große Entfernungen. Um die Herausforderung des schlechten Funkkontakts zu meistern, entwickelte Benjamin ein LoRa-Mesh-Netzwerk, das effizient die Verbindung zur Basisstation sicherstellt. Dieses Netzwerk zeichnet sich durch seine Flexibilität aus und lässt sich auf weitere Anwendungsfälle ausdehnen, was die Tür für zukünftige Projekte weit öffnet. Dank dieses Systems können die erfassten Daten problemlos in Echtzeit abgerufen und visualisiert werden.

 

SONDERPREISE

Carolin Matz (18) aus Berghaupten und Uljana Sasnouskaya (17) aus Offenburg präsentierten bei Jugend forscht ihr Projekt „Kometen hinterlassen Spuren – Astronomie macht Schule“. Ihr Ziel war es zu erforschen, wie junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler effektiv Wissenschaftskommunikation betreiben können. Zur Ermittlung des Ausgangswissensstandes ihrer Zielgruppe führten sie zunächst eine Umfrage durch. Anschließend entwickelten sie eine Website und veranstalteten Workshops, die die Teilnehmenden dazu anregten, eigene astronomische Untersuchungen durchzuführen. Die abschließende Evaluation zeigte, dass ihre Methoden der Wissensvermittlung erfolgreich waren. Für ihre innovative Herangehensweise wurden sie mit einem Sonderpreis, einem GEO-Jahresabonnement, ausgezeichnet.

Beim Wettbewerb ’schüler experimentieren‘ im Bereich Technik präsentierte Alexander Kurun (12) aus Gengenbach sein Projekt „Ampelkreuzungen neu gedacht – Fahrräder vor“. Für seine innovative Herangehensweise zur Verbesserung der Verkehrssituation für Fahrradfahrer und Fußgänger wurde er mit dem Sonderpreis des Franckh-Kosmos-Verlags ausgezeichnet, einem KOSMOS-Experimentierkasten „Bitsy – dein cleverer Robo-Freund“. In seinem Projekt hinterfragte Alexander die übliche Priorisierung von Autos an Kreuzungen und untersuchte Möglichkeiten, wie Fahrradfahrer und Fußgänger bevorzugt werden könnten. Er wählte eine Vierstraßenkreuzung als Modell und gestaltete sie mit Hilfe eines Mikrocontrollers und LED-Ampeln so um, dass nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer Vorrang haben. Seine wichtige Erkenntnis war, dass eine solche Priorisierung erst sinnvoll ist, wenn täglich mehr Fahrradfahrer und Fußgänger als Autos die Kreuzung passieren.

Ole Fleck (18) aus Offenburg und Luca Eckenfels (18) aus Durbach stellten im Fachbereich Mathematik/Informatik ihr innovatives Projekt „Offlinebanking“ vor. Sie entwickelten ein neuartiges Protokoll, das sichere bargeldlose Transaktionen auch ohne Internetverbindung ermöglicht. Die Funktionsweise ihres Protokolls demonstrierten sie erfolgreich mit einer eigens dafür entwickelten App. Für diese herausragende Leistung wurden sie mit einem Sonderpreis geehrt.

Selma Lingenauber (16) aus Gutach erhielt einen Sonderpreis im Bereich Arbeitswelten für ihr sprachgesteuertes Fahrradsicherheitssystem, das auf Zuruf nicht nur klingeln und blinken, sondern auch einen Winker aktivieren konnte.

Ebenfalls im Bereich Arbeitswelten wurde Silvan Postler (15) aus Offenburg für sein automatisches Pflanzen-Bewässerungssystem mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Lennert Eberz und Lias Samland, beide 14 Jahre alt aus Offenburg, traten in der Kategorie ’schüler experimentieren‘ im Bereich Technik an. Sie stellten ihr halbautonomes RC-Arduinoboot vor und wurden für diese innovative Arbeit mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

 

AUZEICHNUNGEN

Schülerforschungszentrum Xenoplex (SFZ Xenoplex): Für sein besonderes Engagement beim Regionalwettbewerb Südbaden wurde das SFZ Xenoplex mit dem Sonderpreis experimenta geehrt und erhielt 12 Eintrittskarten als Anerkennung.

Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach: Aufgrund der hervorragenden Betreuung von sechs eingereichten Projekten, wurde das Gymnasium auch in diesem Jahr wieder mit einem Schulpreis von Jugend forscht ausgezeichnet.

 Schiller-Gymnasium Offenburg: Ähnlich wie das Marta-Schanzenbach-Gymnasium, wurde auch das Schiller-Gymnasium für die Betreuung von sechs Projekten mit einem Schulpreis geehrt.

 Dr. Sabine Kiefer, Schiller-Gymnasium Offenburg: Für ihr langjähriges und engagiertes Wirken als Jugend forscht-Betreuerin wurde Dr. Sabine Kiefer zusätzlich mit einem Betreuerpreis ausgezeichnet.

 

WEITERE WETTBEWERBE

Der Verein möchte auf folgende Wettbewerbe hinweisen:

RoboCup Junior findet am 2.-3. März 2024 in Vaihingen statt. Der RoboCup, ein jährlicher Roboterfußball-Wettkampf, wurde 1995 konzipiert und fand 1997 zum ersten Mal statt.

World Robot Olympiad am 13. Mai 2024 in Ohlsbach. Dies ist ein internationaler Robotikwettbewerb, dessen Weltfinale in diesem Jahr in der Türkei ausgetragen wird.

Bundesumweltwettbewerb, Einsendeschluss ist der 15. März 2024. Dieser bundesweite Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler im Bereich Umwelt und Naturschutz wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung getragen.

do-it, der Schülerwettbewerb der Ortenau, hat den Einsendeschluss am 30. Juni 2024. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind aufgerufen, mit digitalen Mitteln und Werkzeugen kreativ und engagiert Alltags- und Schulprobleme bzw. Aufgaben nachhaltig zu lösen